Die seit 1948 veröffentlichte International Social Security Review ist die bedeutendste internationale Vierteljahreszeitschrift der Welt auf dem Gebiet der sozialen Sicherheit.
286 Suchergebnisse
Das Grundeinkommen als Sozialschutzinstrument zur Pandemiebewältigung: Lehren aus Maricá, Brasilien
Autoren:
Jurgen De Wispelaere
Leticia Morales
Fabio Waltenberg
Nummer:
Band 77 (2024), Nummer 1-2
Dieser Artikel erkundet den Zusammenhang zwischen zwei miteinander verwandten, aber unterschiedlichen Grundeinkommensmodellen im Kontext einer pandemischen Notlage. Das Interesse an einem Grundeinkommen schien während der COVID-19-Pandemie zwar gestiegen zu sein, dieses nahm jedoch oft die Form eines befristeten Notfall-Grundeinkommens (EBI) an und nicht eines permanenten universellen Grundeinkommens (UBI). In diesem Artikel wird der Standpunkt vertreten, dass ein Modell zum „Hoch- und Herunterfahren“ des Grundeinkommens eine Verknüpfung zwischen Notfall-Grundeinkommen und universellem Grundeinkommen ermöglichen würde, die sowohl eine praktische Lösung für die großen Herausforderungen bei der Umsetzung krisenpolitischer Maßnahmen wäre als auch ein strategisches Argument zugunsten eines universellen Grundeinkommens als politisches Instrument in Pandemiezeiten. Wir veranschaulichen diese Argumentation durch eine Gegenüberstellung des Bürger-Grundeinkommens (Renda Básica de Cidadania – RBC) in der Gemeinde Maricá, Brasilien, mit zwei vergleichbaren Programmen in derselben Region.
Themen:
Geldleistungen
Sozialpolitik und -programme
COVID-19
Stichworte:
Sozialpolitik
Geldleistungen
Leistungsverwaltung
COVID-19
Länder:
Brasilien
Verteilungsstrategien: „Virale Coronagelder“ und die unterschiedlichen Entwicklungen von Grundeinkommen in den Vereinigten Staaten von Amerika
Autoren:
Marc Doussard
Nummer:
Band 77 (2024), Nummer 1-2
Während der COVID-19-Pandemie entwickelten Städte in den Vereinigten Staaten von Amerika Hunderte von Pilotversuchen mit Grundeinkommen. Dieser Artikel untersucht die bislang verborgene Wirkung der Pandemie auf die künftige Ausweitung von Grundeinkommensprogrammen auf subnationaler Ebene. Zwar gibt es aufgrund der auf föderaler Ebene erforderlichen Zweidrittelmehrheiten weiterhin nur begrenzte Aussichten auf ein nationales Grundeinkommen in den Vereinigten Staaten von Amerika, aber verschiedene Merkmale des Grundeinkommens, darunter die bedingungslosen Geldtransfers und die breite Programmabdeckung, haben sich in der bundesstaatlichen und lokalen Politik als praktikable Instrumente erwiesen. Auf der Grundlage einer Übersicht über Pilotprojekte zum Grundeinkommen und von Interviews mit politischen Gestaltern beschreibt und analysiert dieser Artikel das Phänomen der „viralen Coronagelder“ (viral cash) und bewertet die Wahrscheinlichkeit, dass die Zahl an Projekten zum Thema Grundeinkommen auch nach der Pandemie noch weiter steigen wird. Üblicherweise konzentrierte man sich bei der Beurteilung der Maßnahmenverbreitung in verschiedenen Rechtskontexten einzig auf die Politik. Um die Zukunft derartiger viraler Coronagelder zu bewerten, ist eine Verlagerung hin zu den Unterstützernetzwerken nötig, die das Grundeinkommen modifizieren und anpassen und es mit anderen Programmen kombinieren.
Themen:
Geldleistungen
Sozialpolitik und -programme
COVID-19
Stichworte:
Sozialpolitik
Geldleistungen
Leistungsverwaltung
COVID-19
Länder:
Vereinigte Staaten von Amerika
Überlegungen zur Einführung eines Grundeinkommens in Kanada: Waren die gezogenen Lehren das Risiko von Bevölkerungsprotesten Wert?
Autoren:
Evelyn L. Forget
Sid Frankel
Nummer:
Band 77 (2024), Nummer 1-2
Kanada reagierte auf die COVID-19-Pandemie mit einer Reihe von Unterstützungsmaßnahmen, darunter Direktzahlungen an Arbeitnehmer, die sich aufgrund von Maßnahmen zur öffentlichen Gesundheit im Lockdown befanden. Diese Direktzahlungen stellten zwar kein echtes Grundeinkommen dar, zeigten aber eine Reihe von Herausforderungen bei der Umsetzung und schwierige regierungsinterne Auseinandersetzungen auf, die die öffentliche Meinung beeinflussten und mit denen sich die Verfechter eines Grundeinkommens auseinandersetzen müssen. Der sozialliberale kanadische Wohlfahrtsstaat bildete die Grundlage der Pandemiepolitik und zeigte die Pfadabhängigkeit einer binären Unterscheidung zwischen Bedürftigen und Nicht-Bedürftigen, so dass die Leistungen schließlich nur mit Bedingungen verknüpft erbracht wurden. Die pandemiebedingten Einkommenshilfen waren eine pragmatische Reaktion auf ein äußeres Schockereignis, das die Unzulänglichkeit der bestehenden politischen Maßnahmen offenlegte und Möglichkeiten für eine Veränderung bot.
Themen:
Geldleistungen
Sozialpolitik und -programme
COVID-19
Stichworte:
Sozialpolitik
Geldleistungen
Leistungsverwaltung
COVID-19
Länder:
Kanada
Diversität innerhalb der Universalität: Grundlagen universeller Geldtransfers während der Pandemie in Ostasien
Autoren:
Young Jun Choi
Hye Sang Noh
Seon Hoe Han
Ugo Gentilini
Nummer:
Band 77 (2024), Nummer 1-2
Im Zuge der globalen COVID-19-Pandemie kam es weltweit zu einer Welle kurzfristiger universeller Geldtransferprogramme. Insbesondere die einkommensstarken Volkswirtschaften Ostasiens standen bei derartigen Initiativen an vorderster Front. Auf den innovativen Charakter dieser universellen Finanzhilfen wurde bereits hingewiesen, aber ihre Merkmale, Aussichten und Beweggründe sind dennoch kaum dokumentiert. Dieser Artikel beleuchtet die innerstaatlichen politischen und institutionellen Prozesse, die zur Gestaltung und Umsetzung universeller Geldtransfers in Hongkong (China), Japan, der Republik Korea, Singapur und Taiwan (China) geführt haben. Insgesamt zeigt die Analyse, dass es trotz der Universalität dieser Programme unterschiedliche differenzierte, vielfältige und dynamische Umsetzungsmöglichkeiten gibt. Die Einführung und Entwicklung der Programme wurden durch verschiedene Faktoren geprägt, darunter beispielsweise politischer Druck aufgrund miteinander konkurrierender politischer Parteien und aufgrund von Anstrengungen zur Aufrechterhaltung der politischen Legitimität. Die Gestaltung wird allgemein nicht nur durch technische Parameter bestimmt, sondern sie ist auch das Ergebnis politischer Verhandlungen.
Themen:
Geldleistungen
Sozialpolitik und -programme
COVID-19
Stichworte:
Sozialpolitik
Geldleistungen
allgemeines Sozialleistungssystem
politischer Aspekt
COVID-19
Regionen:
Ostasien
Länder:
Hongkong, China
Japan
Korea, Republik
Singapur
Taiwan, China
Strohfeuer oder Aha-Erlebnis? Was lässt sich aus Australiens Grundeinkommensexperiment während der COVID-19-Pandemie lernen?
Autoren:
Troy Henderson
Ben Spies-Butcher
Elise Klein
Nummer:
Band 77 (2024), Nummer 1-2
Die COVID-19-Pandemie hatte weit verbreitete sozial- und wirtschaftspolitische Experimente zur Folge, da die Regierungen versuchten, während der wirtschaftlichen Lockdowns ihre Finanzhaushalte zu schützen. Geldtransfers erwiesen sich als eine der beliebtesten politischen Maßnahmen, und vielerorts wurden auch Überlegungen angestellt, wie man durch vorübergehende oder Notfallmaßnahmen ein universelles Grundeinkommen einführen könnte. Als Beispiel für diese Versuche haben wir Australiens Reaktion auf die Pandemie ins Auge gefasst und hier insbesondere die australische Coronahilfe (COVID Supplement). Eine Untersuchung ihres Charakters als Notfall-Grundeinkommen ergibt, dass diese Maßnahme das Ergebnis der institutionellen Strukturen und Normen, der nationalen und internationalen politischen Lernmechanismen und der Besonderheiten des australischen Wohn- und Arbeitsmarkts ist. Obwohl die Maßnahme nur befristet war, diskutieren wir, inwiefern ihr offensichtlicher Erfolg weiter von politischer Bedeutung sein könnte, entweder als eine Art finanzielles „Krisenmanagement“ oder als ein alternativer Weg zur Einführung von Formen des Grundeinkommens.
Themen:
Geldleistungen
Sozialpolitik und -programme
COVID-19
Stichworte:
Sozialpolitik
Geldleistungen
COVID-19
Länder:
Australien
Einführung: Notfall-Grundeinkommen: Ablenkung oder Chance?
Autoren:
Jurgen De Wispelaere
Troy Henderson
Nummer:
Band 77 (2024), Nummer 1-2
Dieses von den Gastherausgebern Jurgen De Wispelaere und Troy Henderson edierte Sonderheft befasst sich zunächst mit der Frage, ob der verbreitete Einsatz sofortiger und bedingungsloser Geldtransfers als politische Maßnahme zur Bewältigung der sozioökonomischen Auswirkungen der COVID-19-Krise einen Aufschwung von Geldtransferprogrammen im Allgemeinen und von Strategien basierend auf einem Notfall-Grundeinkommen (Emergency Basic Income – EBI) im Besonderen zur Folge hatte. Anschließend beschreiben die Artikel, wie politische COVID-19-Maßnahmen nach Art eines Notfall-Grundeinkommens in verschiedenen Ländern oder Regionen aufgenommen wurden und diskutieren deren Relevanz für die künftige Entwicklung eines universellen Sozialschutzes und insbesondere eines universellen Grundeinkommens (Universal Basic Income – UBI). Zwar sollte der Beitrag des Grundeinkommens zu einer resilienten und agilen Sozialschutzstrategie sorgfältig geprüft werden, insbesondere angesichts der oft uneinheitlichen und fragmentierten Sozialschutzsysteme, doch stellen sich weiterhin wichtige Fragen dazu, wie die zeitlich begrenzte Krisenmaßnahme eines Notfall-Grundeinkommens vor dem Hintergrund des längerfristigen Bedarfs zu beurteilen ist, den man mit einem permanenten universellen Grundeinkommen decken möchte.
Themen:
Geldleistungen
Sozialpolitik und -programme
COVID-19
Stichworte:
Sozialpolitik
Geldleistungen
Leistungsverwaltung
politischer Aspekt
COVID-19
Regionen:
International
Welche Rolle spielt ein Notfall-Grundeinkommen für den Auf- und Ausbau rechtebasierter universeller Systeme der sozialen Sicherheit?
Autoren:
Ian Orton
Kroum Markov
Maya Plaza-Stern
Nummer:
Band 77 (2024), Nummer 1-2
Während der COVID-19-Pandemie wurden zahlreiche Sozialschutzmaßnahmen eingeführt. Zugleich wurden auch Forderungen nach einer Unterstützungsmaßnahme in Form eines Notfall-Grundeinkommens (Emergency Basic Income – EBI) laut. Offenbar hat jedoch nur ein Land tatsächlich ein Notfall-Grundeinkommen eingeführt. Dennoch dürfte dies weiterhin auf politischer Ebene diskutiert und eingesetzt werden, insbesondere zur Krisenbewältigung. Dies hat auch Folgen für die Zukunft des rechtebasierten Sozialschutzes. In diesem Artikel soll daher untersucht werden, ob ein Notfall-Grundeinkommen im Einklang mit internationalen Standards der sozialen Sicherheit stünde und ob es dazu beitragen könnte, rechtebasierte universelle Sozialschutzsysteme aufzubauen und zu stärken.
Themen:
Geldleistungen
Sozialer Basisschutz
Sozialpolitik und -programme
Schocks und Extremereignisse
Stichworte:
allgemeines Sozialleistungssystem
IAO-Übereinkommen
IAO‐Übereinkommen
Planung der sozialen Sicherheit
Sozialschutz
Regionen:
International
Die Rolle eines Notfall-Grundeinkommens: Lehren aus den Maßnahmen zur Bekämpfung der COVID-19-Pandemie in Lateinamerika
Autoren:
Claudia Robles
Bernardo Atuesta
Raquel Santos Garcia
Nummer:
Band 77 (2024), Nummer 1-2
Der Artikel liefert einen kurzen Überblick über die sozialen Auswirkungen der COVID-19-Krise in Lateinamerika und in der Karibik und zeigt auf, wie diese mit den strukturellen Defiziten der dortigen Systeme der sozialen Sicherheit zusammenhängen. Ebenso beschrieben werden die wichtigsten Merkmale der in Lateinamerika eingeleiteten Sozialschutzmaßnahmen, die für die aktuelle Debatte über ein Notfall-Grundeinkommen von Belang sein könnten. Abschließend werden die Rolle, die Auswirkungen und die Herausforderungen bei der Umsetzung eines Notfall-Grundeinkommens als nachhaltige, im System der sozialen Sicherheit verankerter ständiger Anspruch erörtert, der in Krisenzeiten angewendet werden kann.
Themen:
Geldleistungen
Sozialpolitik und -programme
COVID-19
Stichworte:
Sozialschutz
COVID-19
informelle Wirtschaft
Lateinamerika
Regionen:
Amerika
Sozialschutz für Flüchtlinge und Migranten: Untersuchung des Leistungszugangs und arbeitsmarktbezogene Maßnahmen
Autoren:
Karin Seyfert
Héctor Alonso
Nummer:
Volume 76 (2023), Issue 4 (Special issue)
In diesem Artikel werden aktuelle Praktiken der Bereitstellung eines Sozialschutzes für Flüchtlinge und Migranten erörtert, wobei es vor allem um Zielländer mit niedrigen und mittleren Einkommen geht. Untersucht werden formelle Sozialschutzanbieter, darunter auch staatliche Institutionen, Entwicklungsorganisationen und humanitäre Organisationen. In den letzten Jahren hat die Finanzierung durch Geldgeber von verschiedenen Seiten zugenommen, insbesondere im Kontext der COVID-19-Pandemie, was auch in Ländern mit geringen und mittleren Einkommen die Einrichtung nationaler Hilfsprogramme ermöglicht hat, zu denen Flüchtlinge und in geringerem Maße auch Arbeitsmigranten Zugang haben. Internationale Organisationen spielen eine zentrale Rolle bei der Bereitstellung humanitärer Geldhilfen für Flüchtlinge. Grund dafür ist der internationale Schutzstatus von Flüchtlingen in der Genfer Flüchtlingskonvention von 1951 und den entsprechenden Protokollen. Der Zugang zu einer Sozialversicherung ist jedoch nach wie vor an eine formelle Beschäftigung gebunden. Sozialversicherungsansprüche für Migranten sind oft eingeschränkt, und Flüchtlinge sind in Ländern mit geringen und mittleren Einkommen meist von formeller Beschäftigung ausgeschlossen. In Bezug auf Arbeitsmarktmaßnahmen fallen Flüchtlinge und Migranten meist nicht unter die nationalen Programme, da für die Aufenthaltsbewilligung von Migranten oft eine Beschäftigung vorausgesetzt wird. Für Flüchtlinge sind internationale Organisationen deshalb äußerst wichtig, da sie Lebensunterhaltsprogramme betreiben, die Erwerbsmöglichkeiten, wirtschaftliche Inklusion und finanzielle Unabhängigkeit bieten. Die Wirksamkeit dieser Maßnahmen ist allerdings nach wie vor nicht erwiesen, da es an gesicherten Nachweisen fehlt, die Maßnahmen oft von kurzer Dauer sind und die Zielgruppen beschränkt.
Themen:
Deckungsausweitung
Schwer zu deckende Gruppen
Stichworte:
Sozialschutz
Deckung
Arbeitsmarkt
Sozialhilfe
Sozialversicherung
Vertriebene
Flüchtling
Migrant
Regionen:
International
Ausweitung der Deckung auf Arbeitsmigranten zum Erreichen eines universellen Sozialschutzes
Autoren:
Samia Kazi-Aoul
Clara van Panhuys
Mariano Brener
Raul Ruggia-Frick
Nummer:
Volume 76 (2023), Issue 4 (Special issue)
Migration ist ein komplexes Phänomen, das weitreichende Folgen für den Zugang von Arbeitsmigranten zu sozialer Sicherheit hat, aber auch für die Systeme der sozialen Sicherheit sowohl in Herkunfts- als auch in Zielländern. Während die Zahl der Migranten weltweit wächst, stehen die politischen Entscheidungsträger bei der Anpassung der Sozialschutzprogramme vor zahlreichen Herausforderungen, wenn sie den Bedarf einer zunehmend heterogenen Bevölkerung decken wollen. Dieser Artikel beleuchtet die Beziehungen zwischen Migration und Sozialschutz und befasst sich mit wichtigen Themen und Trends der letzten Jahre. Untersucht werden die Auswirkungen der Migration auf die Systeme der sozialen Sicherheit sowohl in den Herkunfts- als auch in den Aufnahmeländern sowie Berichte darüber, wie Migrationsmuster diese Systeme vor Herausforderungen stellen, aber auch Chancen bergen. Der Artikel liefert einen Überblick über Sozialschutzmaßnahmen und Lücken in ausgewählten Ländern und zeigt, dass die politischen Entscheidungsträger auch die besonderen Bedürfnisse und Umstände migrierender Bevölkerungsteile berücksichtigen müssen. Im Text wird überdies deutlich, wie wichtig die internationale Zusammenarbeit für die Bewältigung der sozialschutzbezogenen Herausforderungen und Chancen aufgrund von Migration ist. Betrachtet werden neuere Trends und Innovationen zur Unterstützung der Steuerung von Sozialschutzsystemen, die helfen könnten, einige der rechtlichen und praktischen Herausforderungen zu bewältigen, vor denen Arbeitsmigranten und die Systeme der sozialen Sicherheit stehen. Im Artikel wird darauf hingewiesen, wie wichtig es ist, die komplexen Beziehungen zwischen Migration und Sozialschutz besser zu verstehen, um Strategien und Programme zu entwerfen, die auf die Bedürfnisse aller Mitglieder der Gesellschaft eingehen, unabhängig von ihrem Herkunftsland oder Einwanderungsstatus. Gezeigt wird auch, dass eine Verwaltung hoher Qualität und Good Governance entscheidend dazu beitragen können, Sozialschutzmaßnahmen wirksam umzusetzen. Im Sinne der Ziele für nachhaltige Entwicklung 2030 wird zu fortgesetztem Dialog und zu weiterer Zusammenarbeit zwischen den politischen Entscheidungsträgern und den beteiligten Akteuren aufgerufen, um sicherzustellen, dass die Systeme der sozialen Sicherheit in dieser zunehmend globalisierten Welt gerecht, wirksam, inklusiv und tragfähig sind.
Themen:
Deckungsausweitung
Migration
Stichworte:
Arbeitsmigranten
Deckung
Sozialschutz
Regionen:
International
Niemanden zurücklassen: Plädoyer für einen inklusiven Sozialschutz für vertriebene Kinder
Autoren:
Nupur Kukrety
Daniela Knoppik
Nummer:
Volume 76 (2023), Issue 4 (Special issue)
Das Übereinkommen der Vereinten Nationen über die Rechte des Kindes (UNCRC) beschreibt die Rechte von Kindern, einschließlich des Rechts auf Leistungen der sozialen Sicherheit und des Rechts auf einen Lebensstandard, der der körperlichen, psychischen, geistigen, moralischen und sozialen Entwicklung angemessen ist. Das UNCRC ist das bisher am häufigsten ratifizierte Übereinkommen über Menschenrechte. Millionen von Kindern haben jedoch nach wie vor keinen Zugang zu diesen Rechten und leben in Armut, Prekarität und sozialer Ausgrenzung, und dies oft nur, weil sie Vertriebene sind, im eigenen oder in einem fremden Land. Kinder leiden am meisten unter einer Vertreibung, obwohl sie nichts für die Auslöser können. Dies zeigt, dass ein wichtiger Bevölkerungsteil „zurückgelassen“ wird, was die Fortschritte zum Erreichen der VN-Ziele für nachhaltige Entwicklung gefährdet, die sich auf internationale Anstrengungen zur Beseitigung von Armut stützen und sicherstellen sollen, dass alle Menschen in Frieden und Wohlstand leben. Dieser Artikel wirbt für inklusive Sozialschutzsysteme für vertriebene Kinder, indem er auf die Schwierigkeiten hinweist, die die Kinder überwinden müssen, die potenziellen Vorteile eines Sozialschutzes benennt und den aktuellen Stand in Bezug auf einen inklusiven Sozialschutz für diese gefährdeten Menschen beleuchtet. Anhand neuer Schlussfolgerungen aus UNICEF-Erfahrungen in verschiedenen Flüchtlings- und Binnenvertriebenenkontexten wie Äthiopien, Brasilien, Slowakei und Türkiye werden im Artikel auch Empfehlungen zur Stärkung inklusiver Sozialschutzsysteme ausgesprochen, die besonders auf den humanitären und entwicklungsbezogenen Bedarf vertriebener Kinder zugeschnitten sind.
Themen:
Kinder
Deckungsausweitung
Schwer zu deckende Gruppen
Stichworte:
Sozialschutz
Kinder
Vertriebene
Deckungslücken
VN‐Übereinkommen
Regionen:
International
Ausweitung des Sozialschutzes auf Arbeitsmigranten in der Region des Kooperationsrats der Arabischen Staaten des Golfes (GCC): Eine Analyse begünstigender und hemmender Faktoren
Autoren:
Christina Lowe
Jessica Hagen-Zanker
Caterina Mazzilli
Lea Bou Khater
Luca Pellerano
Abigail Hunt
Nummer:
Volume 76 (2023), Issue 4 (Special issue)
Dieser Artikel untersucht Faktoren, die sich auf die Ausweitung des Sozialschutzes auf Arbeitsmigranten in der Region des Golf-Kooperationsrats auswirken. Zwar gibt es Anzeichen für neue Reformimpulse, aber Reformen zur Schließung von Lücken in der gesetzlichen Sozialschutzdeckung wurden in der Vergangenheit gerade durch die Gestaltung des Migrationssystems erschwert. Dazu gehörte, dass man von einem kurzen Migrationszeitraum ausging und zu stark auf arbeitgeberfinanzierte Leistungen und auf die Volkswirtschaft in der Region vertraute, was einen segmentierten Arbeitsmarkt mit unterschiedlichen Sozialschutzansprüchen für einheimische und migrantische Arbeitskräfte sowie begrenzte Kanäle für die Vertretung von Arbeitsmigranten zur Folge hatte. Zwar wurden einige neue Maßnahmen eingeführt, aber Arbeitskämpfe und Rechtsstreitigkeiten sind oft unzureichend, wenn es darum geht, die Beschäftigten und ihre Familien vor nicht bezahlten Leistungen zu schützen. In der Praxis steht der Zugang von Arbeitsmigranten zu sozialer Sicherheit oft vor bürokratischen, finanziellen, sprachlichen, dokumentationsbezogenen und geografischen Hindernissen. Zum Abschluss dieses Artikels werden wichtige Empfehlungen für die Politik aufgezählt, einschließlich folgender Maßnahmen: Entwicklung umfassender gesetzlicher Bestimmungen gemäß internationalen Normen und Grundsätzen sowie Engagement für den Grundsatz, niemanden zurückzulassen, und für einen Sozialschutz für alle gemäß den Zielen für nachhaltige Entwicklung 2030 der Vereinten Nationen; Beseitigung praktischer Hindernisse, Machtgefälle und mangelnder Aufklärung sowie Lücken bei Überwachung und Durchsetzung; Stärkung des Dialogs und der Zusammenarbeit aller Akteure, einschließlich des GCC und der Herkunftslandregierungen, der Arbeitgeber, der Arbeitnehmer und der allgemeinen Interessenvertreter für die Rechte von Arbeitsmigranten.
Themen:
Deckungsausweitung
Migration
Arbeitnehmerschutz
Stichworte:
Arbeitsmigranten
Deckung
Sozialschutz
Golfstaaten
Golf-Kooperationsrat
Regionen:
Arabische Länder
Die Ausweitung des sozialen Gesundheitsschutzes auf Flüchtlinge
Autoren:
Aviva Ron
Dorit Nitzan
Nummer:
Volume 76 (2023), Issue 4 (Special issue)
Die Zielbevölkerung, um die es in diesem Artikel über die Ausweitung der Deckung der sozialen Sicherheit geht, sind Flüchtlinge gemäß der Definition des Hohen Flüchtlingskommissars der Vereinten Nationen. Der hier vorgestellte Ansatz zu ihrer Deckung beruht auf den Pfeilern öffentliches Gesundheitswesen und Sozialschutz, die zusammen das Grundprinzip und die rechtliche Grundlage für eine mögliche Deckung darstellen. Die hier beschriebenen Sozialschutzleistungen sind umfassende Gesundheitsleistungen, deren Inanspruchnahme nicht an Vorbedingungen wie vorgängige Beiträge oder Aufenthaltszeiten geknüpft ist. Flüchtlinge sind gefährdete Bevölkerungsteile, da sie aus Konfliktgebieten stammen, verfolgt oder persönlich bedroht werden. Oft trauern sie, weil sie Angehörige und Freunde, Eigentum und Lebensgrundlage sowie ihre soziale und kulturelle Unterstützung verloren haben. Einige von ihnen haben vor ihrer Rettung und Evakuierung dauerhafte Verletzungen erlitten und benötigen eine zusätzliche Versorgung. Manche haben chronische Erkrankungen und benötigen Arzneimittel, zu denen sie keinen Zugang mehr haben. Andere sind mit übertragbaren Krankheiten wie Tuberkulose infiziert, und viele Kinder haben geplante obligatorische Impfungen verpasst. Flüchtlinge sind auch anfällig für neue und wiederkehrende Infektionen, wie etwa während der COVID-19-Pandemie. Der Fokus dieses Artikels liegt zwar auf der Gesundheitsversorgung, aber es werden auch soziale Determinanten der menschlichen Gesundheit diskutiert, einschließlich des Bildungszugangs, der Beschäftigung unter menschenwürdigen Bedingungen und eines sicheren Umfelds. Beschrieben werden die Deckung durch nationale Behörden und Institutionen, Gesetzesänderungen zur Schaffung eines Anspruchs für Personen ohne ständigen Wohnsitz und Beispiele aus einzelnen Ländern. Erfahrungen haben gezeigt, dass eine Deckung mit Unterstützung und Steuerung durch internationale und lokale Organisationen und Vereinigungen möglich ist, wenn die bestehenden Institutionen der sozialen Sicherheit erkennen, dass eine Ausweitung der Deckung auf neue Mitglieder Vorteile bringt. Dieser Artikel schließt sich dem Grundsatz und Plädoyer „niemanden zurücklassen“ aus den Zielen für nachhaltige Entwicklung 2030 der Vereinten Nationen an.
Themen:
Gesundheit
Deckungsausweitung
Schwer zu deckende Gruppen
Stichworte:
Sozialschutz
Gesundheit
Flüchtling
Deckung
Regionen:
International
Niemanden zurücklassen: Warum der Sozialschutz auch Vertriebene einschließen muss
Autoren:
Mattia Polvanesi
Nummer:
Volume 76 (2023), Issue 4 (Special issue)
Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) hat den Auftrag, Leben zu retten und für Millionen zwangsvertriebener und staatenloser Menschen eine bessere Zukunft aufzubauen. Dieser Beitrag umreißt die Aufgaben des UNHCR in Bezug auf Vertriebene und beschreibt, vor welchen humanitären und entwicklungsbezogenen Herausforderungen die internationale Gemeinschaft dabei steht. In dieser wichtigen Frage wird das Ziel der Sozialschutzausweitung, niemanden zurückzulassen, das in den Zielen für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen sowie in der Globalen Partnerschaft für einen universellen Sozialschutz (USP) verankert ist, als elementar erachtet.
Themen:
Deckungsausweitung
Schwer zu deckende Gruppen
Sozialer Basisschutz
Stichworte:
Vertriebene
Flüchtling
Sozialschutz
Deckungslücken
VN‐Übereinkommen
Regionen:
International
Einführung: Niemanden zurücklassen: Deckung der sozialen Sicherheit für Vertriebene und Arbeitsmigranten
Autoren:
Roddy McKinnon
Nummer:
Volume 76 (2023), Issue 4 (Special issue)
Die Sondernummer 2023 der International Social Security Review liefert einen Beitrag zur wichtigen Debatte über die internationale Ambition, niemanden zurückzulassen, die in den Zielen für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen verankert ist, und sie tut dies mit Blick auf die Ausweitung der Deckung der sozialen Sicherheit. Genauer geht es in dieser Sondernummer um die Rechte der sozialen Sicherheit ausgewählter Bevölkerungsgruppen, die im Fokus des aktuellen Arbeitsprogramms der Internationalen Vereinigung für Soziale Sicherheit stehen, und zwar von Vertriebenen, zu denen zu einem großen Teil auch Kinder gehören, und von internationalen Arbeitsmigranten. Diese Wahl hat auch damit zu tun, dass Wissen gesammelt, analysiert, angereichert und verbreitet werden soll, um einen stärkeren Konsens für die Verwirklichung einer wirksamen Deckung der sozialen Sicherheit für alle zu erreichen.
Themen:
Deckungsausweitung
Sozialer Basisschutz
Stichworte:
Vertriebene
Flüchtling
Kinder
Arbeitsmigranten
Sozialschutz
Deckung
Deckungslücken
VN‐Übereinkommen
Arbeitsnormen
Regionen:
International
Verbesserung des Schutzes von Arbeitsmigranten mit Erwerbsbiografien in der Europäischen Union und in Iberoamerika: Verstärkte Koordinierung der internationalen Instrumente der sozialen Sicherheit
Autoren:
Daniela Zavando Cerda
Laura Gómez Urquijo
Nummer:
Band 76 (2023), Nummer 3
Fast alle Länder sind von Migration betroffen. Dies zeigt, wie wichtig es ist, die Rechte der sozialen Sicherheit für alle Migranten und ihre Familien zu garantieren. Im Mittelpunkt dieses Artikels stehen die Rechte von Beschäftigten, die zwischen den Ländern der Europäischen Union (EU) und der iberoamerikanischen Gemeinschaft migrieren. In der EU werden die Systeme der sozialen Sicherheit zunehmend durch die Verordnung Nr. 883/2004 und die zugehörige Durchführungsverordnung Nr. 987/2009 koordiniert. Innerhalb der iberoamerikanischen Gemeinschaft wird die Koordinierung im Rahmen des iberoamerikanischen Übereinkommens für soziale Sicherheit angestrebt. Trotz der Annäherung dieser beiden internationalen Instrumente mangelt es nach wie vor an einer Koordinierung zwischen ihnen. In diesem Artikel wird eine vergleichende Analyse vorgenommen, um die Mechanismen aufzuzeigen, die erforderlich sind, um die Koordinierung zu gewährleisten und die Rechte von Arbeitsmigranten auf dem Gebiet der sozialen Sicherheit zu wahren. Wir konzentrieren uns auf die Zusammenarbeit und Koordinierung zwischen den regionalen und nationalen Systemen und untersuchen insbesondere die Notwendigkeit und die Ziele einer Annäherung zwischen diesen beiden wichtigen internationalen Koordinierungsinstrumenten, um eine stärkere Zusammenarbeit zwischen Europa und Iberoamerika zu gewährleisten. Schließlich wird die Bedeutung der Förderung einer stärkeren internationalen Zusammenarbeit im Bereich der Maßnahmen und der Verwaltung der sozialen Sicherheit hervorgehoben, um den angemessenen Schutz der Rechte sowie die Freizügigkeit der Arbeitsmigranten zu gewährleisten.
Themen:
Deckungsausweitung
Migration
Bilaterales Abkommen
Stichworte:
Wanderarbeitnehmer
Verwaltung der sozialen Sicherheit
IAO‐Übereinkommen
Gesetzgebung der sozialen Sicherheit
Europäische Union
Lateinamerika
Regionen:
Europa
Amerika
Die erwarteten Auswirkungen der brasilianischen Rentenreform 2019 auf die Hinterbliebenenrenten
Autoren:
Rodrigo Souza Silva
Luís Eduardo Afonso
Nummer:
Band 76 (2023), Nummer 3
In dieser Studie werden die zu erwartenden Veränderungen bei den Hinterbliebenenrenten analysiert, die sich aus den dauerhaften Regelungen der Rentenreform 2019 in Brasilien ergeben. Für repräsentative Arbeitnehmerprofile werden versicherungsmathematische Annuitäten verwendet. Die Streuung der Ersatzquotenwerte nimmt ab, außer in der höchsten Einkommensstufe. Die zur Finanzierung der Hinterbliebenenrenten erforderlichen Quoten sinken vergleichsweise stärker als die Quoten für die Altersrenten. Die internen Renditen nehmen deutlich ab. Es kommt zu einer heterogenen Veränderung der Verteilungsaspekte des Rentensystems. Die Reform hat Auswirkungen auf die Angemessenheit und die Generationengerechtigkeit der Alters- und Hinterbliebenenrenten.
Themen:
Hinterbliebene(r)
Versicherungsmathematisches
Stichworte:
Reform der sozialen Sicherheit
Rentensystem
Hinterbliebenenleistungen
Hinterbliebenenrisiko
Ruhestand
Länder:
Brasilien
Digitale Konten der sozialen Sicherheit für Plattformbeschäftigte: Der Fall des estnischen Unternehmerkontos
Autoren:
Johanna Vallistu
Nummer:
Band 76 (2023), Nummer 3
Technologische Fortschritte bieten neue Möglichkeiten für die Einrichtung digitaler Konten der sozialen Sicherheit. Inwieweit diese Konen sich jedoch dazu eignen, die Probleme von Plattformbeschäftigten im Hinblick auf Zugänglichkeit und Anspruchsberechtigung zu lösen, ist in der Literatur noch nicht umfassend untersucht worden. Das Potenzial digitaler Konten der sozialen Sicherheit beruht auf ihrer Fähigkeit, die möglichen unterschiedlichen Einkommensströme atypischer Beschäftigter zu berücksichtigen und den effektiven Zugang zur sozialen Sicherheit für diese Beschäftigten zu verbessern. Steuerbehörden und Ämter für soziale Sicherheit können nun in Echtzeit Informationen über das Einkommen von Plattformbeschäftigten austauschen, was eine Formalisierung der zuvor informellen gelegentlichen Beschäftigungsverhältnisse von Selbstständigen verspricht. In diesem Artikel wird der Fall des estnischen Unternehmerkontos als digitale Hybridlösung zur Verbesserung des effektiven Zugangs von Plattformbeschäftigten zur sozialen Sicherheit untersucht. Digitale, mobile Konten schaffen die Voraussetzungen für die strukturelle Verbesserung, die erforderlich ist, um angemessen auf die sich verändernden Bedürfnisse atypischer Beschäftigter im Bereich der sozialen Sicherheit reagieren zu können. Dies setzt jedoch auch voraus, dass die Strategie sorgfältig durchdacht ist, um zu vermeiden, dass digitale mobile Konten nur als digitaler Vermittler für veraltete Lösungen dienen.
Themen:
Deckungsausweitung
Plattformbeschäftigte
Stichworte:
Planung der sozialen Sicherheit
Deckung
Deckungslücken
Selbstständiger
atypische Beschäftigung
platform workers
Arbeitsmarkt
Länder:
Estland
Finanzialisierung der Renten und kollektive Risikoverteilung in Kanada und Finnland
Autoren:
Jyri Liukko
Aaron Doyle
Turo-Kimmo Lehtonen
Nummer:
Band 76 (2023), Nummer 3
Dieser Artikel leistet einen Beitrag zur Debatte um die Finanzialisierung der Renten und die Art und Weise, wie die Länder ihre Rentensysteme anpassen, um auf die demografische Alterung zu reagieren. Zu diesem Zweck untersuchen wir die gesetzlichen Rentensysteme Kanadas und Finnlands, die auf interessante Weise von den derzeitigen internationalen Trends abweichen. Die öffentlichen Rentensysteme Kanadas und Finnlands spiegeln zwei Tendenzen wider, die häufig mit der Finanzialisierung der Renten in Verbindung gebracht werden: eine zunehmende Abhängigkeit von den Finanzmärkten und eine Anlagepolitik mit einer diversifizierten Vermögensverteilung. Anders als in vielen anderen Ländern hat dies jedoch nicht zu erhöhten individuellen Risiken bei der Einkommenssicherung im Alter geführt, die durch eine Verlagerung von der leistungsorientierten zur beitragsorientierten Altersvorsorge verursacht wurden – ein ansonsten international üblicher Trend.
Themen:
Altersrenten
Anlage von Vermögenswerten
Finanzierung
Stichworte:
Rentensystem
System der sozialen Sicherheit
Finanzierung der sozialen Sicherheit
Sozialversicherung
Privatisierung
Investitionspolitik
Länder:
Kanada
Finnland
Die Grenzen parametrischer Reformen bei der Erhaltung des algerischen Rentensystems vor dem Hintergrund der Bevölkerungsalterung
Autoren:
Farid Flici
Nummer:
Band 76 (2023), Nummer 3
Die fortschreitende Bevölkerungsalterung in Algerien bedroht die finanzielle Tragfähigkeit des umlagefinanzierten Rentensystems des Landes. Es bedarf einer Reform, wobei die Optionen von einfachen parametrischen Reformen bis hin zu bedeutenden systemischen Veränderungen reichen. Bevor systemische Reformen in Angriff genommen werden, lohnt es sich, zu untersuchen, ob parametrische Reformen die finanzielle Tragfähigkeit des Systems sichern können. Für diesen Artikel haben wir eine Multi-Szenario-Analyse angewandt, bei der die möglichen Reformmaßnahmen mit möglichen sozioökonomischen Szenarien in Beziehung gesetzt werden. Die Ergebnisse zeigen, dass bei Annahme der günstigsten Szenarien die finanzielle Bilanz des algerischen Systems kurz- und langfristig negativ bleiben wird. Die Durchführung umfangreicher parametrischer Reformen kann nur dazu beitragen, das Defizit zu verringern und es langfristig zu stabilisieren. Anschließend müssen systemische Reformen durchgeführt werden.