Ein Fall zum Überdenken geschlechterspezifischer Kindergeldleistungen in Brasilien und Südafrika: Bewertung des Geschlechts der Pflegeperson bei der Feststellung von Wachstumsstörungen bei Empfängerkindern
Über die Auswirkungen des Erhalts von kinderbezogenen Geldleistungen durch Männer ist wenig bekannt. Anhand von Umfragedaten zu Haushalten lotet dieser Artikel aus, ob sich das Geschlecht der Pflegeperson auf die Feststellung von Wachstumsstörungen (niedrige Körpergröße im Vergleich zum Alter) bei Empfängerkindern der Bolsa Família (Familienförderung) in Brasilien und des Child Support Grant (Kindergeld) in Südafrika auswirkt. Insgesamt wird festgestellt, dass die sozioökonomische Lage und der Bildungsstand der Pflegepersonen gemeinsam mit dem Wohnort den größten Einfluss haben. Dennoch weisen in Haushalten mit mittlerem Armutsniveau weibliche Leistungsempfänger eine deutlich geringere Wahrscheinlichkeit auf, Kinder mit Wachstumsstörungen zu haben. Eine Verbesserung des zusätzlichen Dienstleistungsumfelds bei gleichzeitiger Förderung von Männern zur vermehrten Beantragung von Leistungen und Übernahme von Pflegeverantwortung könnte eine transformative, geschlechtsgerechte politische Maßnahme sein.