Diversität innerhalb der Universalität: Grundlagen universeller Geldtransfers während der Pandemie in Ostasien
Im Zuge der globalen COVID-19-Pandemie kam es weltweit zu einer Welle kurzfristiger universeller Geldtransferprogramme. Insbesondere die einkommensstarken Volkswirtschaften Ostasiens standen bei derartigen Initiativen an vorderster Front. Auf den innovativen Charakter dieser universellen Finanzhilfen wurde bereits hingewiesen, aber ihre Merkmale, Aussichten und Beweggründe sind dennoch kaum dokumentiert. Dieser Artikel beleuchtet die innerstaatlichen politischen und institutionellen Prozesse, die zur Gestaltung und Umsetzung universeller Geldtransfers in Hongkong (China), Japan, der Republik Korea, Singapur und Taiwan (China) geführt haben. Insgesamt zeigt die Analyse, dass es trotz der Universalität dieser Programme unterschiedliche differenzierte, vielfältige und dynamische Umsetzungsmöglichkeiten gibt. Die Einführung und Entwicklung der Programme wurden durch verschiedene Faktoren geprägt, darunter beispielsweise politischer Druck aufgrund miteinander konkurrierender politischer Parteien und aufgrund von Anstrengungen zur Aufrechterhaltung der politischen Legitimität. Die Gestaltung wird allgemein nicht nur durch technische Parameter bestimmt, sondern sie ist auch das Ergebnis politischer Verhandlungen.