Die Ausweitung des sozialen Gesundheitsschutzes auf Flüchtlinge

Autoren:
Aviva Ron
Dorit Nitzan

Nummer:
Volume 76 (2023), Issue 4 (Special issue)

Link zum vollständigen Artikel:
https://doi.org/10.1111/issr.12342

Die Zielbevölkerung, um die es in diesem Artikel über die Ausweitung der Deckung der sozialen Sicherheit geht, sind Flüchtlinge gemäß der Definition des Hohen Flüchtlingskommissars der Vereinten Nationen. Der hier vorgestellte Ansatz zu ihrer Deckung beruht auf den Pfeilern öffentliches Gesundheitswesen und Sozialschutz, die zusammen das Grundprinzip und die rechtliche Grundlage für eine mögliche Deckung darstellen. Die hier beschriebenen Sozialschutzleistungen sind umfassende Gesundheitsleistungen, deren Inanspruchnahme nicht an Vorbedingungen wie vorgängige Beiträge oder Aufenthaltszeiten geknüpft ist. Flüchtlinge sind gefährdete Bevölkerungsteile, da sie aus Konfliktgebieten stammen, verfolgt oder persönlich bedroht werden. Oft trauern sie, weil sie Angehörige und Freunde, Eigentum und Lebensgrundlage sowie ihre soziale und kulturelle Unterstützung verloren haben. Einige von ihnen haben vor ihrer Rettung und Evakuierung dauerhafte Verletzungen erlitten und benötigen eine zusätzliche Versorgung. Manche haben chronische Erkrankungen und benötigen Arzneimittel, zu denen sie keinen Zugang mehr haben. Andere sind mit übertragbaren Krankheiten wie Tuberkulose infiziert, und viele Kinder haben geplante obligatorische Impfungen verpasst. Flüchtlinge sind auch anfällig für neue und wiederkehrende Infektionen, wie etwa während der COVID-19-Pandemie. Der Fokus dieses Artikels liegt zwar auf der Gesundheitsversorgung, aber es werden auch soziale Determinanten der menschlichen Gesundheit diskutiert, einschließlich des Bildungszugangs, der Beschäftigung unter menschenwürdigen Bedingungen und eines sicheren Umfelds. Beschrieben werden die Deckung durch nationale Behörden und Institutionen, Gesetzesänderungen zur Schaffung eines Anspruchs für Personen ohne ständigen Wohnsitz und Beispiele aus einzelnen Ländern. Erfahrungen haben gezeigt, dass eine Deckung mit Unterstützung und Steuerung durch internationale und lokale Organisationen und Vereinigungen möglich ist, wenn die bestehenden Institutionen der sozialen Sicherheit erkennen, dass eine Ausweitung der Deckung auf neue Mitglieder Vorteile bringt. Dieser Artikel schließt sich dem Grundsatz und Plädoyer „niemanden zurücklassen“ aus den Zielen für nachhaltige Entwicklung 2030 der Vereinten Nationen an.

Themen:
Gesundheit
Deckungsausweitung
Schwer zu deckende Gruppen
Stichworte:
Sozialschutz
Gesundheit
Flüchtling
Deckung
Regionen:
International