Können Renten mit festgelegten Beiträgen die Pandemie überleben? Der Fall Chiles

Autoren:
Stephen J. Kay
Silvia Borzutzky

Nummer:
Band 75 (2022), Nummer 1

Link zum vollständigen Artikel:
https://doi.org/10.1111/issr.12286

Die Auswirkungen der Coronapandemie bedrohen die Funktionsfähigkeit des chilenischen Rentensystems mit festgelegten Beiträgen, da die Pandemie die Finanzgrundlage aushöhlt und das System politischen Risiken ausgesetzt hat. Aufgrund der Coronakrise wurden drei Runden von Notfallbezügen in Höhe von zehn Prozent der Rentenansparungen genehmigt (Stand April 2021). Die Verwendung von Rentenansparungen in wirtschaftlichen Krisenzeiten ist weder neu noch ungewöhnlich. Während der Großen Rezession zweigten verschiedene Länder Mittel- und Osteuropas Vermögenswerte aus Renten mit festgelegten Beiträgen ab, um die Haushaltsengpässe zu meistern. Da Chile vor dem Entwurf einer neuen Verfassung steht, wird rege über die Effizienz und Gerechtigkeit des Rentensystems diskutiert. Wie die politischen Reaktionen auf die Pandemie jedoch zeigen, ist das Rentensystem mit festgelegten Beiträgen seinem Versprechen, politische Risiken abzuwenden und die Abzweigung von Rentengeldern für andere Ausgaben zu verhindern, nicht gerecht geworden.

Themen:
Altersrenten
COVID-19
Stichworte:
Altersruhegeld
Rentensystem
Reform der sozialen Sicherheit
COVID-19
Länder:
Chile