Lektionen aus China über verschiedene Ansätze zur Ausweitung der Rentendeckung
Das Erreichen einer universellen Rentendeckung ist für viele aufstrebende Volkswirtschaften sowohl ein großes Ziel als auch eine Herausforderung. Herkömmliche beitragsabhängige Systeme sind oft weniger wirksam, wenn es darum geht, die Rentenversicherungsdeckung auf Arbeitnehmer auszuweiten, die nicht in formellen Wirtschaftssektoren tätig sind. Beitrags-unabhängige Systeme haben in den vergangenen Jahren als Alternative an Beliebtheit gewonnen. Die Rentenreformen in China widerspiegeln diesen globalen Trend. Auf die Einführung eines beitragsabhängigen Rentensystems für städtische Angestellte („Angestelltenrente“) folgte ein System für Land- und Stadtbewohner („Residenzrente“), das zum Teil vom Staat und zum Teil durch Beiträge finanziert wird, wobei es viele Optionen für die Prämienentrichtung gibt. Die vorliegende Studie beruht auf national repräsentativen Umfragedaten aus dem Jahr 2016 und vergleicht die Reichweite der beiden Systeme. Sie kommt zum Schluss, dass der Zugang zum System der Residenzrente ausgeglichener ist als derjenige zum System der Angestelltenrente. Bei Arbeitnehmern mit geringerem Bildungsniveau, Beschäftigungsstatus, Einkommen und geringerem Migrationsstatus im Hukou-System der offiziellen Wohnsitzkontrolle ist im Vergleich zu Arbeitnehmern mit höherem Status die Wahrscheinlichkeit höher, dass sie Mitglied des Residenz-Rentensystems sind als des Angestellten-Rentensystems. Die Erfahrungen in China zeigen, dass eine umsetzbare Lösung für die Ausweitung der Rentendeckung in Ländern mit geringen und mittleren Einkommen darin besteht, dass das System flexibel, bezahlbar und auf die verschiedenen Bedürfnisse der Bevölkerung anpassbar gestaltet wird.