Ungleicher Zugang zum argentinischen Rentensystem (1994-2017)
Die Rentendeckung in Argentinien ist sowohl im erwerbsfähigen Alter als auch im Ruhestand zwischen den unterschiedlichen Einkommensniveaus ungleich verteilt. Ziel des Artikels ist es, die Entwicklung der Ungleichheit beim Zugang zum argentinischen Rentensystem ausgehend vom sozioökonomischen Status der Betroffenen im Zeitraum 1994 2017 zu ermitteln. Es wird analysiert, wie Variablen wie Geschlecht, Alter und Bildungsstand sich auf diese Ungleichheit auswirken. Die Schlussfolgerung lautet, dass die Ungleichheit beim Zugang trotz des steigenden durchschnittlichen Deckungsgrads in den Jahren nach der Reform von 1994 stark zugenommen hat, sowohl beim aktiven als auch beim inaktiven Teil der Bevölkerung. Die Ungleichheit beim Zugang von aktiven Personen hat sich durch die Rückkehr zum umlagefinanzierten Rentensystem nicht wesentlich verbessert, beim inaktiven Bevölkerungsteil konnte sie hingegen stark reduziert werden. Ersteres Ergebnis hinsichtlich der Deckung ist der Untersuchung zufolge vor allem auf die Besserstellung höher Gebildeter in der aktiven Bevölkerung zurückzuführen, doch das zweite Ergebnis dürfte eine direkte Folge der Übergangspläne für eine Renteninklusion sein, wobei die Ungleichheit später erneut zunahm.