Bringen individualisierte Beschäftigungspläne, was sie versprechen? Ergebnisse aus drei europäischen Städten
Individualisierte Beschäftigungspläne sind seit der Einführung der Europäischen Beschäftigungsstrategie 1997 ein wichtiges Ziel der Europäischen Union und ihrer Mitgliedstaaten. Dennoch gibt es nur wenige empirische Untersuchungen über die Erbringung individualisierter Leistungen für Erwerbslose. In diesem Artikel wird untersucht, wie die lokalen Arbeitsagenturen in drei europäischen Städten Beratung und Dienstleistungen auf die individuellen Bedürfnisse der Arbeitssuchenden abstimmen. Ein Ergebnis lautet, dass die beschränkten Dienstleistungsbudgets und die unterentwickelten organisatorischen Schnittstellen mit den sozialen Dienstanbietern dazu führen, dass die Individualisierung der Dienstleistungen in der Praxis eher beschränkt ausfällt, was für benachteiligte Arbeitssuchende ungünstig ist. Die individualisierte Beratung ist hingegen verbreiteter, zumindest bei ausgewählten Zielgruppen. Die organisatorischen Kapazitäten für eine individualisierte Problemerfassung und Beratung schwanken jedoch beträchtlich in den „individualisierten Welten“ Europas.