Die Internationale Vereinigung für Soziale Sicherheit (IVSS) hat ihre Arbeit im Bereich der Rehabilitation im Triennium 2020–2022 intensiviert, und dabei spielte insbesondere die neue Besondere Arbeitsgruppe über Rehabilitation (SWGR) eine entscheidende Rolle.
Aufgrund der vielen bei der Rehabilitation beteiligten Fachbereiche wie Arbeitsunfälle, Gesundheitsversorgung, Beschäftigungsschutz und Krankenversicherung richtete die IVSS während der Coronapandemie eine Besondere Arbeitsgruppe über Rehabilitation ein. Die Arbeitsgruppe verfolgt einen bereichsübergreifenden Ansatz und bietet in Abstimmung mit den entsprechenden IVSS-Fachausschüssen eine transversale Plattform für den Austausch guter Praxis mit einer ganzheitlichen Sicht auf die Rehabilitation an, da diese einen wichtigen Pfeiler der sozialen Sicherheit darstellt.
Die Arbeitsgruppe wurde für das Triennium 2020–2022 gebildet. Gemäß ihrem Auftrag, gute Praxis und innovative Lösungen auszutauschen, leistete sie einen Beitrag zum Analyseartikel über Herausforderungen für die Rehabilitation in alternden Gesellschaften: Die Notwendigkeit eines ganzheitlichen Ansatzes, und die Mitglieder der Arbeitsgruppe stellten ihre Arbeit auf verschiedenen IVSS-Veranstaltungen – insbesondere Webinaren und Regionalforen – vor. Die Besondere Arbeitsgruppe über Rehabilitation startete zudem gemeinsam mit dem IVSS Generalsekretariat die IVSS-Webinar-Reihe über Rehabilitation mit folgenden Themen:
- Rehabilitation strategies post-COVID-19 (Rehabilitationsstrategien nach einer COVID 19-Infektion), mit Experten der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO), aus Belgien, Deutschland, Kanada und der Republik Korea;
- Rehabilitation and return to work policies (Strategien für die Rehabilitation und die Wiederherstellung der Beschäftigungsfähigkeit), mit Experten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und von IVSS-Mitgliedern aus Belgien und Kanada;
- Rehabilitation und Wiederherstellung der Beschäftigungsfähigkeit, mit Experten der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), aus Belgien, Finnland und den Vereinigten Staaten;
- Prävention von Behinderungen und Rehabilitation, mit Experten der Europäischen Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz (EU-OSHA), aus Belgien, Deutschland, Jersey, Malaysia und den Vereinigten Staaten;
- Rehabilitation und Langzeitfolgen von COVID-19, mit Experten aus Belgien, Chile und Deutschland;
- Digitale Innovation bei Rehabilitationsmaßnahmen, mit Experten der WHO, der Europäischen Plattform für Rehabilitation (EPR), aus Deutschland und Malaysia.
Die Besondere Arbeitsgruppe leistete auch einen Beitrag zu den Regionalforen für soziale Sicherheit, und sie wird sich am Weltforum für soziale Sicherheit 2022 beteiligen, unter anderem mit einer interaktiven Sitzung über „Die Notwendigkeit eines ganzheitlichen Ansatzes“ sowie mit Vorführungen über Rehabilitation in der Innovationszone.
Außerdem hat sie ein Projekt mit dem Titel „COVID-19 und das Long-COVID-Syndrom“ gestartet, das auf zwei Studien beruht und das Wissen zur Thematik verbessern soll, indem unter anderem überlegt wird, wie die Institutionen der sozialen Sicherheit dazu beitragen können, den gestiegenen Rehabilitationsbedarf möglichst erfolgreich zu bewältigen.
Im Triennium 2020–2022 hat die Besondere Arbeitsgruppe über Rehabilitation ihre Bedeutung gezeigt, indem sie der Weltallianz für Rehabilitation (World Rehabilitation Alliance – WRA) der Weltgesundheitsorganisation beigetreten ist sowie allgemein auf großes Interesse seitens der IVSS Mitgliedsinstitutionen gestoßen ist. Die Arbeitsgruppe wird ihre Arbeit während des Trienniums 2023–2025 fortführen. Sie wird unter anderem einen Beitrag zu verschiedenen wichtigen Veranstaltungen leisten, um die internationale Zusammenarbeit und den Austausch guter Praxis, nationaler Prioritäten und institutioneller Vorgehensweisen im Bereich der Rehabilitation weiter zu fördern.