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Deckung durch die soziale Sicherheit für Mikrounternehmer in Nordafrika

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Deckung durch die soziale Sicherheit für Mikrounternehmer in Nordafrika

Ein Fachseminar über innovative Ansätze zur Ausweitung der Deckung durch die soziale Sicherheit auf Mikrounternehmer und Selbstständige führte vom 12. bis 13. November 2024 in Tunis, Tunesien, fast 90 Teilnehmende aus der Region zusammen.

Der tunesische Minister für soziale Angelegenheiten eröffnete die Veranstaltung, die in Zusammenarbeit mit dem Verbindungsbüro der Internationalen Vereinigung für Soziale Sicherheit (IVSS) für Nordafrika organisiert und von der Landeskasse für soziale Sicherheit (Caisse nationale de sécurité sociale – CNSS) Tunesiens veranstaltet wurde.

Am ersten Tag stand eine Präsentation der IVSS auf dem Programm, gefolgt von Gesprächen über die nationalen Erfahrungen mit der Deckung durch die soziale Sicherheit für Selbstständige und Mikrounternehmer. Ein Vertreter des Sozialministeriums stellte außerdem ein neues Projekt Tunesiens vor, das die Deckung durch die soziale Sicherheit auf weibliche Arbeitskräfte in ländlichen Gebieten ausdehnen soll.

Am zweiten Tag moderierten Vertreter der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO) und der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) eine Diskussionsrunde. Dabei lag der Schwerpunkt auf Projekten und Initiativen der Sozial- und Solidarwirtschaft, die auf die Unterstützung und Stärkung von weiblichen Arbeitskräften abzielen. Im Rahmen der Diskussion wurde das Potenzial dieser Projekte hervorgehoben, die Aktivitäten von Frauen und schutzbedürftigen Gruppen zu formalisieren und ihre Deckung durch die soziale Sicherheit zu gewährleisten.

Das Seminar machte deutlich, dass die Ausweitung der sozialen Sicherheit auf Selbstständige und Mikrounternehmer von entscheidender Bedeutung ist, da der informelle Sektor einen wichtigen Teil der Wirtschaftstätigkeit ausmacht.

Ergebnisse und Nachverfolgung

Im Rahmen des Seminars wurden mehrere Erfolgskriterien für die Ausweitung des Sozialschutzes auf Selbstständige und Mikrounternehmer ermittelt:

  • Zugänglichkeit – Die Beitragszahlungen müssen für die Zielgruppen erschwinglich sein, mit dem Ziel, ihre Handlungsfähigkeit zu stärken und die Entwicklung ihrer Aktivitäten und Projekte zu fördern.
  • Einfachheit – Die Verfahren müssen vereinfacht und die Fristen verkürzt werden, und es müssen moderne Zahlungsmethoden zum Einsatz kommen.
  • Flexibilität und Angemessenheit – Sozialschutzprogramme müssen diversifiziert, angemessen und flexibel sein und eine hohe Qualität aufweisen, damit sie attraktiv und motivierend sind.
  • Anreize – Die Programme müssen durch Anreize wie Ausbildung, Unterstützung, Zugang zu Bankkrediten und andere Dienstleistungen ergänzt werden.

Zum Abschluss des Seminars gab es die Zusage, dass man auch weiterhin innovative Lösungen erforschen und umsetzen werde, um die Deckung durch die soziale Sicherheit auf alle Beschäftigten auszudehnen und so ihren Schutz und ihre Handlungsfähigkeit auf einem Arbeitsmarkt zu gewährleisten, der sich ständig weiterentwickelt.