Eine Investition in die Gesundheit der Arbeitnehmer ist entscheidend für die langfristige Tragfähigkeit der sozialen Sicherheit. Diese Investitionen sind der Kern des Auftrags des Trägers der sozialen Sicherheit. Der Träger muss deshalb die Rolle eines Gesundheitsförderers übernehmen und proaktiv darauf hinarbeiten, die versicherte Bevölkerung (an ihren Arbeitsplätzen) zu motivieren und zum Handeln zu bewegen. Präventions- und Gesundheitsförderungsansätze müssen Teil der Vision und Strategie des Trägers sein und dem Konzept der Dynamischen Sozialen Sicherheit folgen.
Bei der Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz hat sich ein Ansatz als erfolgreich erwiesen, der nach der Umgebung des Eingreifens unterscheidet (Settingansatz). Dabei findet die Gesundheitsförderung in unterschiedlichen Umgebungen statt (wie etwa in Schulen, in Gemeinden, in medizinischen Einrichtungen und am Arbeitsplatz), wobei vor allem die möglichen Wechselbeziehungen zwischen den verschiedenen Umgebungen wichtig sind. Die Arbeitsplatzumgebung muss demnach als Teil des gesellschaftlichen Umfelds angegangen werden, in dem der Träger der sozialen Sicherheit operiert. Dabei muss der Mehrwert betont werden, den der Träger neben individuell ausgerichteten Dienstleistungen bieten kann.
Durch die Gesundheitsförderung der versicherten Bevölkerung ergeben sich nachhaltige Vorteile für den Träger der sozialen Sicherheit, inklusive verringerter Kosten (z. B. weniger Leistungsauszahlungen), eines verbesserten öffentlichen Bildes des Trägers sowie einer besseren Kundenbindung und -gewinnung.
Die Übernahme einer Rolle als Gesundheitsförderer am Arbeitsplatz verlangt, dass der Träger der sozialen Sicherheit von einer reaktiven Rolle als Zahler/Auftraggeber kurativer, rehabilitativer und langzeitpflegerischer Dienstleistungen zu einer proaktiveren Rolle findet, die auf Motivation und Einbindung der versicherten Bevölkerung (d. h. der Beschäftigten von Kundenunternehmen und -organisationen) und der Akteure des Krankenversicherungssystems in die Gesundheitsförderung und die Prävention setzt.
Dieses Engagement für eine proaktive Rolle in der Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz muss mit einer klaren Vision verbunden werden, welche sowohl die einzigartige Position des Trägers der sozialen Sicherheit innerhalb der Gesellschaft im Allgemeinen und innerhalb des sozialen Krankenversicherungssystems im Besonderen als auch sein Verhältnis zur versicherten Bevölkerung definiert.
Zudem muss der Träger der sozialen Sicherheit innerhalb der eigenen Organisation und in seinen eigenen Strukturen mit gutem Beispiel vorangehen. Soll der Träger als Gesundheitsförderer auftreten, dann muss er auch glaubwürdig sein. Glaubwürdigkeit kann aber nur erlangt werden, wenn der Träger selber ein Beispiel der Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz darstellt.
Zur Festigung seiner Rolle innerhalb der Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz muss der Träger der sozialen Sicherheit diese Rolle in seiner Vision, in seinen Zielen und in seiner strategischen Zielsetzung verankern.