Viele Länder streben nun das Erfüllen der Nachhaltigen Entwicklungsziele durch Einrichtung eines Systems der universellen Krankenversicherungsdeckung an. Die universelle Krankenversicherungsdeckung zielt auf die Entwicklung grundlegender, hochwertiger, zugänglicher Gesundheitsdienste unbeachtet der Fähigkeit der Menschen zur Einzahlung von Beiträgen ab.
Dieser horizontale und vertikale Ansatz zur Deckungsausweitung muss das Vertrauen in der gesamten Bevölkerung im Zuge eines laufenden Prozesses des sozialen Dialogs und abgestimmter Strategien durch Einbindung mehrere Akteure (Staat, Institutionen der öffentlichen sozialen Sicherheit und Sozialhilfe, Sozialpartner, Zivilgesellschaft, Privatversicherungen) aufbauen, um für Menschen aller Altersgruppen relevant zu sein, unter Berücksichtigung des sich verändernden gesundheitlichen, wirtschaftlichen und sozialen Umfelds sowie zur Sicherstellung der Ansprüche. In der Tat ist das öffentliche Vertrauen unverzichtbar, da es die Akzeptanz von Beitragszahlungen steigert und die Unterstützung für öffentliche Gesundheitspolitiken fördert.
Die Deckung muss auch die zunehmenden Umwelteinschränkungen berücksichtigen und die Bewältigung von Krisen erlauben.
Darüber hinaus ist aufgrund der erheblichen Auswirkung von Gesundheitskrisen und der Komplexität ihrer Bewältigung die Einrichtung eines gewissen strukturierten Systems zur Gesundheitsüberwachung zur Verarbeitung der Meldungen durch die verschiedenen Akteure von Bedeutung. Der Aufbau einer nationalen bzw. internationalen multidisziplinären Expertise veranlasst die öffentlichen Behörden oft zur Ablöse von Führungskräften in der Versorgung und zu Sofortreaktionen, manchmal ausgehend von klassischen Verfahren (Bereitstellung von Masken, Impfung, Anpassung von Leistungen usw.).
Die Krankenversicherungsdeckung dient oft als Tor zum Sozialschutz, da Gesundheitsleistungen von der Bevölkerung als greifbarer als Rentenleistungen empfunden werden. So ist die Anmeldung von Bevölkerungsgruppen, die traditionell von der Krankenversicherungsdeckung ausgeschlossen wurden (Landarbeiter, Selbstständige, informell Erwerbstätige), oft eine gute Hilfe für die Ausweitung ihres Sozialschutzes dank eines besseren Verständnisses ihrer Bedürfnisse.
In diesem Zusammenhang ist die Absicherung und Sicherstellung der Nachhaltigkeit der Deckung durch die Mobilisierung regulatorischer Mechanismen notwendig, die von einem rechtlichen und budgetären Rahmen und der Vielfalt der Finanzierungsquellen bis hin zur Ausgabenkontrolle, Good Governance und Betrugsbekämpfung reichen.
Noch mehr als bei anderen Risiken, deren Deckung grundsätzlich finanzieller Natur ist, muss die Regulierung der Krankenversicherungsdeckung auch die Förderung der Qualität und Zugänglichkeit der bereitgestellten Verfahren und Produkte der Gesundheitsversorgung umfassen und die finanzielle Stabilität des Systems vor dem Hintergrund ständig wachsender Ausgaben im Zusammenhang mit chronischen Erkrankungen und der Bevölkerungsalterung sicherstellen, indem die Innovation gefördert und pandemiebezogene Episoden bewältigt werden. Diese vielfältigen Ziele gehen über die einfache Kontrolle der Gesundheitsausgaben hinaus und schaffen ein Bedürfnis nach regulatorischen Politiken, die ein ständiges Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage in der Gesundheitsversorgung herbeiführen. Aus diesem Grund wurde in Anbetracht der spezifischen Natur bestimmter regulatorischer Strategien im Bereich der Krankenversicherungsdeckung das Bedürfnis nach bestimmten gezielten neuen Leitlinien offensichtlich. Diese stehen den Ländern zur Verfügung, die nun eine hochwertige Versorgung für alle ihre Bürger ohne erhebliche finanzielle oder gesellschaftliche Hürden anstreben.
Dieser Überblick über die Regulierung führt die verschiedenen Rollen, Akteure und Funktionen vor (Schaubild 1). Die Akteure spielen bei den verschiedenen Verfahren eine wesentliche Rolle, insbesondere bei der Konsolidierung, Umsetzung und Bewertung kollaborativer Strategien (zwischen medizinischen Fachkräften, Politikern, Zielgruppen und anderen Akteuren vor Ort).
Schaubild 1. Akteure und Mittel der Regulierung
