Exzellenz in der Verwaltung

  • Leitlinien:
  • Versicherungsmathematische Arbeit für die soziale Sicherheit

Exzellenz in der Verwaltung

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  • Versicherungsmathematische Arbeit für die soziale Sicherheit

Versicherungsmathematische Arbeit für die soziale Sicherheit -
C. Investitionsfragen

Obwohl sich die Finanzierungsstrategien von Institutionen der sozialen Sicherheit unterscheiden, verfügen zahlreiche Systeme über Reservefonds, die effektiv verwaltet werden müssen, ob diese nun über einen kurzen oder langen Zeithorizont verfügen. Mit der Alterung der Gesellschaften und dem immer komplexer werdenden Anlageumfeld steigt auch die Bedeutung gut verwalteter Reservefonds. Die Aufmerksamkeit für die Steuerung von Anlage-Entscheidungen wird voraussichtlich weiter wachsen, und die am Anlageprozess beteiligten Fachleute werden sicherstellen müssen, dass ihre Inputs fachgemäß erarbeitet werden.

Die Rolle der Aktuare zusammen mit derjenigen anderer Fachleute bei der Verwaltung der Reservefonds wird immer wichtiger. Aktuare werden meist auch zu verschiedenen anderen Bereichen des Anlageprozesses beigezogen. Es ist wichtig, dass alle Analysen anhand allgemein anerkannter versicherungsmathematischer Grundsätze erfolgen, insbesondere betreffend die in den Berechnungen verwendeten Methoden und Annahmen. Angemessene Expertenprüfungen der aktuarischen Arbeit sollten vorhanden sein, und entscheidend ist auch die Zusammenarbeit mit anderen Fachleuten bei Anlagensteuerung, Kommunikation und Berichterstattung sowie in anderen Bereichen des Anlageprozesses, die versicherungsmathematische Inputs benötigen. Wertvoll sind versicherungsmathematische Inputs meist auch bei der Beurteilung von Risiken und ihrer Auswirkungen auf die Anlagetätigkeiten der Institution. Die Anlagefunktion der Institution der sozialen Sicherheit sollte stets versicherungsmathematische Einschätzungen und Inputs zu verschiedenen Themen beiziehen, und wo dies angemessen ist, sollte eine regelmäßige und enge Zusammenarbeit zwischen den Abteilungen eingerichtet sein. Die Anlagepolitik und Anlagestrategie sollte gemäß dem Verbindlichkeitenprofil des Systems (siehe Leitlinie 22) festgelegt werden, und die Anlagefunktion und die für die versicherungsmathematische Bewertung zuständigen Stellen sollten eng zusammenarbeiten.

Die Leitlinien der IVSS über die Anlage von Vermögenswerten der sozialen Sicherheit decken Fragen zum Prozess der Anlagensteuerung ab, und ein großer Teil dieser Leitlinien und des ergänzenden Hilfsmaterials wird den Aktuaren beim Anlageprozess von großer Hilfe sein. An bestimmten Stellen wird ausdrücklich auf die Leitlinien der IVSS über die Anlage von Vermögenswerten der sozialen Sicherheit verwiesen. Am Anlageprozess beteiligten Aktuaren wird zudem geraten, die weiteren Hinweise auf Dokumentationen in diesem Teil zu beachten. Entscheidend ist außerdem eine angemessene Koordination und Zusammenarbeit mit den anderen am Anlageprozess beteiligten Mitarbeitern.

Versicherungsmathematische Inputs können auch in anderen Bereichen wünschenswert sein wie etwa bei der Überwachung und Regulierung des Angebots kapitalgedeckter Zusatzfonds, bei Projektionen der Angemessenheit des Systems, bei der Kostenberechnung bestimmter Systeme und bei der Berechnung der Leistungsfaktoren. In diesen Fällen sollten geeignete Annahmen und Methoden zur Ermittlung des aktuellen Werts und zur angemessenen Projektion der zukünftigen Anlagenwerte verwendet werden. Damit sollte sichergestellt werden, dass die versicherungsmathematischen Inputs mit den anderen Bereichen versicherungsmathematischer Inputs (vor allem bezüglich der Methoden und Annahmen) konsistent sind.