Kommunikation von Verwaltungen der sozialen Sicherheit
Administrative Lösungen für die Deckungsausweitung
In den dynamischen Gesellschaften von heute spielt die Unterstützung von Frauen und Familien eine entscheidende Rolle bei der Förderung des Wirtschaftswachstums durch eine inklusive und nachhaltige Entwicklung. Länder auf der ganzen Welt führen eine Reihe von Initiativen durch, um die Herausforderungen im Zusammenhang mit der Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben zu bewältigen. Die Lösungsansätze können insbesondere für Frauen, die in der Regel die Hauptverantwortung für Betreuungsaufgaben tragen, einen Wandel bewirken. Die vorliegende Analyse soll einen Beitrag zu den laufenden Entwicklungen bei der Stärkung der Rolle der Frau und des Wohlergehens der Familie in einer sich rasch entwickelnden Welt leisten, wobei der Schwerpunkt auf europäischen Erfahrungen liegt.
Zwar sind die Systeme zum Schutz vor Arbeitslosigkeit in Asien und im Pazifik, wie auch in anderen Teilen der Welt, kaum entwickelt, doch gibt es wichtige Fortschritte zur Ausweitung und Verbesserung der Deckung. Bestimmte Entwicklungen sind durch die COVID-19-Pandemie beschleunigt worden. In diesem Artikel werden allgemeine Trends sowie konkrete bewährte Praktiken der Mitgliedsinstitutionen in der Region vorgestellt.
Die Systeme der sozialen Sicherheit in der europäischen Region haben sich bei der Förderung von integrativem Wachstum und sozialem Zusammenhalt bewährt. Neben der Sozialversicherung der Arbeitnehmer gehen die Systeme die Einkommensarmut und ihre Ursachen in der Regel durch steuerfinanzierte Einkommenstransfers und Sozialhilfe an. Dabei hat ein lebensbegleitender Ansatz für den Sozialschutz Vorrang, insbesondere für die umfassenden Systeme in der Region. Im Allgemeinen reduziert der Sozialschutz in Europa Risiken, die von der Geburt bis hin zum Beginn des Arbeitslebens, aber auch bei der Arbeit und in Zeiten der Arbeitslosigkeit sowie der Arbeitsunfähigkeit auftreten oder wenn eine Erwerbstätigkeit nicht mehr möglich ist.
Der wirksame Zugang zu angemessenem Sozialschutz spielt eine zentrale Rolle in der Förderung der nachhaltigen Entwicklung, des sozialen Zusammenhalts und der sozioökonomischen Widerstandsfähigkeit. In Anerkennung dessen haben sich afrikanische Regierungen in den letzten Jahrzehnten erneut dazu verpflichtet, den Geltungsbereich der sozialen Sicherheit zu erweitern und auf die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung des Kontinents auszudehnen. Die tatsächliche Deckungsrate bleibt jedoch im Allgemeinen nach wie vor niedrig und variiert innerhalb der Länder und zwischen den einzelnen Zweigen der Sozialversicherungen aufgrund der geringen Erwerbsbeteiligung in der formellen Wirtschaft (IAO, 2017).
Administrative Lösungen für die Deckungsausweitung
Über ein Jahr nach Ausbruch der COVID-19-Pandemie versuchen die Staaten weiterhin, die existierenden und die durch die erheblichen Arbeitsmarkterschütterungen neu entstandenen Lücken in der Deckung der sozialen Sicherheit zu schließen. Den Regierungen geht es in erster Linie darum, die negativen Auswirkungen der Krise einzudämmen und den Lebensunterhalt der Menschen zu schützen.
Die Coronavirus-Pandemie belastet die Weltwirtschaft und die Systeme der sozialen Sicherheit seit nunmehr über einem Jahr. Dieser Artikel beschreibt Maßnahmen, die zur Sicherung des Lebensunterhalts von Menschen mit einem abgebrochenen Arbeitsverhältnis getroffen wurden.
Die Schließung von Kinderbetreuungseinrichtungen und Schulen im Rahmen der COVID-19-Lockdownmaßnahmen führte zu einer großen Belastung für Familien, sowohl für die Kinder als auch für die Eltern, und vor allem für die Mütter. Die Pandemie hat erneut offengelegt, dass Frauen in der Kinderbetreuung und Haushaltsarbeit die Hauptlast tragen. Damit wird abermals deutlich, wie wichtig es ist, die enormen Herausforderungen hinsichtlich der Gleichstellung der Geschlechter, der Rechte von Frauen auf soziale Sicherheit sowie ihrer finanziellen Sicherheit und ihres allgemeinen Wohlbefindens anzugehen (Doucet, Mathieu & McKay 2020, S. 277).
Bei der Anlage von Reservefonds der sozialen Sicherheit ging es bislang lediglich darum, den Wert finanzieller Vermögenswerte zu erhöhen und die Finanzierbarkeit und langfristige Tragfähigkeit von Rentensystemen sicherzustellen, doch heute ist diese Tätigkeit innerhalb der Verwaltung der sozialen Sicherheit zu einem zentralen Geschäftsprozess geworden. Zu Beginn waren die Anlageentscheidungen noch hauptsächlich durch die Suche der Anleger nach Kapitalzuwächsen geprägt und von den Grundsätzen der Sicherheit, Liquidität und Rendite geleitet, und sie hatten deshalb vor allem mit Finanzinstrumenten und Finanzmärkten zu tun (Cichon et al., 2004).
Die COVID-19-Pandemie hat offengelegt, dass in der Deckung der sozialen Sicherheit überall auf der Welt Lücken bestehen. Die Auswirkungen der Krise sind besonders schwer in Ländern mit mittleren und niedrigen Einkommen, wo viele Arbeitnehmer, vor allem im informellen Sektor, keinen Zugang zu irgendeiner Form von Sozialschutz haben. Aufgrund der Krise haben viele Regierungen notfallmäßig neue Leistungen der sozialen Sicherheit für bislang ungedeckte Gruppen eingeführt und Sofortmaßnahmen ergriffen, um die Programme der sozialen Sicherheit für besonders anfällige Bevölkerungsteile auszuweiten.
Die zweite Welle der Coronavirus-Pandemie in Europa hat dazu geführt, dass ab September erneut Abstandsregeln, Einschränkungen der Wirtschaftstätigkeit, Homeoffice Ausgangsbeschränkungen und Lockdowns eingeführt wurden. Ohne zu wissen, wie lange die Gesundheitskrise und ihre Folgewirkungen auf die Wirtschaft noch anhalten werden, haben die Regierungen die seit Beginn der Pandemie eingeführten Leistungen und Maßnahmen der sozialen Sicherheit einer Überprüfung unterzogen.