Das Verbindungsbüro der IVSS für die Andenländer fördert Zusammenarbeit und Networking der sozialen Sicherheit in der Region und unterstützt die IVSS mit Werbung für ihre Produkte und Dienstleistungen, organisiert Veranstaltungen und erleichtert den Austausch über Beispiele guter Praxis unter Institutionen der sozialen Sicherheit in der Region.
Als Kommunikationskanal zwischen der Region und dem IVSS-Generalsekretariat sammelt das Verbindungsbüro für die Andenländer Informationen über für die Länder der Region spezifische Interessen und Bedürfnisse und wirkt an der Gestaltung eines maßgeschneiderten kapazitätsbildenden Programms für diese Länder mit.
Von den etwa 145 Millionen Einwohnern der Andenländer sind nur 32 Prozent dem Sozialschutz unterstellt. Armut und Ungleichheit zählen zu den wichtigsten Problemen, denen sich die Länder der Region stellen müssen. Innerhalb Lateinamerikas haben die Andenländer einen der höchsten Anteile informeller Arbeitnehmender. Ein bedeutender Teil der Arbeitnehmerschaft ist daher schwer gegen Notlagen in ihrem Erwerbsleben und im Ruhestand zu schützen.
Die soziale Sicherheit spielt eine wichtige Rolle bei der Linderung der Folgen einer ganzen Reihe von mit Ungleichheit verbundenen Faktoren. Auf kurze Sicht versucht sie die Armutslücke zu reduzieren und die Folgen von Krisen abzufedern, indem sie Einkommensverluste durch Finanztransfers angeht. Auf längere Sicht unterstützt sie die Entwicklung von Humankapital durch die Erleichterung des Zugangs zu Beschäftigung und Ausbildungsmöglichkeiten sowie zur Gesundheitsversorgung.
Innerhalb der Andengemeinschaft herrscht Freizügigkeit für Arbeitskräfte, und das Abkommen der Andenländer über soziale Sicherheit (Instrumento andino de seguridad social) sowie das Abkommen der Andenländer über Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit (Instrumento andino de seguridad y salud en el trabajo) bieten Beschäftigten der Andenregion, die von einem Staat in einen anderen umziehen, eine angemessene soziale Sicherheit und einen angemessenen Arbeitsschutz.
In Bezug auf die Zukunft und ermuntert durch positive Entwicklungen stehen die Herausforderungen bei der Ausweitung von nachhaltigen Systemen der sozialen Sicherheit und der Gesundheitsversorgung auf der Agenda der Region weiterhin weit oben.